Die schreiende Tulpe & weitere Kurzgeschichten.

Ich möchte ihnen drei kurze Geschichten erzählen aus dem alltäglichen Leben. Vielleicht kommen ihnen manche Situationen bekannt vor. Vielleicht aber auch nicht.

3 Kurze zum Geburtstag.

Ich möchte ihnen drei kurze Geschichten erzählen aus dem alltäglichen Leben. Vielleicht kommen ihnen manche Situationen bekannt vor. Vielleicht aber auch nicht. Ich habe alle drei Geschichten selber geschrieben als Geschenk für meinen Vater der kürzlich seinen ca. 48. oder 49. Geburtstag feierte. Ich bin mir nicht ganz sicher wie es um sein Alter steht. Schliesslich war ich bei seiner Geburt nicht anwesend. Alles Gute nochmals! <3

Die Illustrationen habe ich aus einem Mangel an Zeit und Geld, der Künstlichen Intelligenz überlassen. Wenn die KI wirklich die Welt übernehmen will, soll sie erst für mich arbeiten. Und nun zu den kurzen Geschichten. Holen sie sich einen Keks, setzen sie sich auf den Schoss der Erzählerstimme in ihrem Kopf und lassen sie sich von ihr folgendes vorlesen:

 

DAS RADIESCHEN

Ein Radieschen sprang vom Sprungbrett im Freibad. Dieses verschätzte sich jedoch so fatal, dass es das Schwimmbecken um einige Meter verfehlte und mit einem seiner Augen auf einem Dorn im Rosenbeet landete. Mühevoll und mithilfe des Bademeisters konnte sich das Radieschen aus dem Strauch befreien, und als es dann auch noch zu regnen begann, wusste das Radieschen, dass es an der Zeit war, nach Hause zu fahren.

Zuhause buddelte es sich, wie üblich, aber dann zum letzten Mal, in die Erde ein und wuchs in Richtung Wolken zu einem Baum.

Bis heute ist dieser Baum der einzige, in der Geschichte der Rettiche, an dem Radieschen wie Äpfel an den Ästen wachsen.

20 TAGE BIS ZUM MOND

Kapitel 1 | Aufstieg ins Weltall

Zwanzig Tage und dann sind wir beim Mond, sagte der Pilot des Heißluftballons vorfreudig und legte eine weitere heiße Kohle ins Feuer, welches den Heißluftballon zum Aufsteigen brachte. Und was machen wir, wenn wir dort sind? fragte ihn der Passagier, dem das alles gar nicht passte. Ich streiche uns dann erstmal ein Butterbrot, meinte der Pilot, und dann sehen wir weiter.

Kapitel 2 | Mondlandung

Vierunddreißig Tage später als erwartet, landeten sie dann, relativ holprig und ungemütlich, auf dem Mond. Der Landeverzug rechtfertigte sich dadurch, dass sie den Mond mehrere Male verfehlten und auf Sternen des Formgleichen aufsassen, bis sie ihre Fehllandungen schliesslich bemerkten und wieder weiterzogen.

Auf dem Mond, assen sie dann ihr Butterbrot.

DIE SCHREIENDE TULPE

Die Giraffen Wohngemeinschaft in Ober-Oberwinterthur, eine Kleinstadt die weiter oben liegt als Oberwinterthur, mieteten zusätzlich zu ihrer Wohnung einen Balkon, den sie mit Pflanzen allerart zuwuchern liessen. Die Giraffen besassen alle einen grünen Daumen (Hufen) und forderten einander, in stillem Konsens, zum exotischen Pflanzen Duell auf.

Jede Giraffe wollte die anderen mit einer noch exotischeren Pflanze übertrumpfen und es dauerte nicht allzu lange, da griff man zur Alchemie und stellte sich Düngemittel, Samen und sogar Insekten zusammen die den Pflanzen beim Wachstum helfen und sie zu einer ganz neuen Art entwickeln sollten.

Aus diesen Experimenten, entstanden die ersten Fleischfressenden Pflanzen die, anders als handelsübliche Fleischfressende Pflanzen, Fliegen und Käfer nicht mit einem Sekret anlockten, sondern in die Offensive gingen, ihre Stiele austreckten und wie Krokodile nach allem schnappten was kroch und flog.

Einer anderen Pflanze wuchs Augen im innern ihrer Blüten.

Sie konnte diese verdrehen, schielen und blinzeln. Als eines Tages eine der Giraffen aus der WG, die Pflanze über ein paar Tage in den Schatten stellte um Platz für eine neue grüne Kreatur zum machen, musste die Pflanze sogar weinen wobei ihre Tränen direkt wieder in ihrem Topf landeten und sie mit dem nötigen Wasser versorgten.

Das alles war aber kein Vergleich zur „schreienden Tulpe“, wie sie von den Giraffen genannt wurde. Der Samen dieser Pflanze, wurde in normaler Topferde begraben und war an und für sich von einem normalen Tulpensamen nicht zu unterscheiden. Das Düngemittel jedoch, hatte es in sich.

Basierend auf einer alchemistischen Formel mischte die Giraffe eine schleimige Brühe aus Eiweiss, aufgekochtem Regenwasser, Harz, einer Träne des Huhns von welchem das Eiweiss stammte, dem püriertem Zahnfleisch einer Hummel und Erdnussmilch zusammen, welche Geräusche in sich aufnehmen und wenn als Dünger verstreut, über den Samen wieder hergeben kann. Wichtig dabei zu beachten; je mehr Harz in der Mischung desto lauter die Geräusche.

Die Giraffe schrie in das Glas mit der Brühe und lagerte es für etwas mehr als drei Tage auf der Fensterbank bevor sie es als Dünger benutzte. So kam es also, dass eine Tulpe zu spriessen begann, welche vorerst aussah wie ein kleines grünes Maul und beim genauen hinhören ein leises „EEEH!“ Von sich gab. Ein zumindest ähnlicher Laut wie der, der Giraffe.

Dieser Sprössling wuchs schnell zur Tulpe und wurde von Tag zu Tag ein gutes Stück lauter.

„EEEEHHH!“

Sie schrie den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch und liess die Giraffen und ihre Nachbarn schlaflos. Selbst ein Schnitt durch die Stielkehle liess die Tulpe nicht verstummen und langsam kamen Beschwerdebriefe der ganzen Stadt bei der Giraffen WG an.

Die Tulpe wurde 4 Meter unter der Erde bei einem abgelegenem Feld begraben wo sie für lange Zeit, gedämpft von der Erde, vor sich hin schrie.
Jahre später wuchsen auf diesem Feld erstmalig Tulpen. Glücklicherweise stumm.

Dank diesem Feld wurden in der Niederlande übrigens Tulpen so beliebt. Als der damalige König dieses Feld bei einer Reise durch die Schweiz entdeckt hatte, war er so begeistert von den Blumen, dass er diese samt den Wurzeln eigenhändig ausgrub um sie in seinem Garten in Holland wieder zu bepflanzen.

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